die mühle lockt... oder: das neue alte fenster

nun erstrahlt das mühlchen schon mittlerweile über sechs jahre in neuem glanz, aufgeweckt aus einem viele jahre währenden dornröschenschlaf. und immer noch hat es nicht alle geheimnisse preisgegeben. nur gut, das kann ruhig die nächsten 600 jahre so weitergehen, denn ebenso lange steht es mindestens schon an diesem schönen platz, möchte man den erzählungen vor ort gefundener scherben glauben...

und so tauchte ich heute wieder einmal in die lange geschichte des ehrwürdigen gemäuers ein. das wohl älteste erhaltene fenster wurde heute nach über hundert jahren wieder mit seiner ursprünglichen aufgabe betraut, licht in die niedrigen behausungen zu bringen. vor solch geraumer zeit wurde es zugemauert. die damaligen besitzer wollten an seiner statt  wohl einen schrank oder vielleicht auch ein bild haben. eines fensters beraubt, schaffte es das gebliebene nicht, das zimmer ausreichend zu belüften. es ist das feuchteste zimmer des hauses, aber bald nicht mehr und frische luft wird feuchtigkeit nach draussen tragen..

es war schon ein erhabener augenblick, als die noch staubgeschwängerte luft vom licht des hofes durchflutet wurde. an dieser stelle ist die aus natursteinen massiv gebaute mauer ca 65 cm stark. das fensterloch (und dies ist das wertvolle) wird von einem sandsteinrahmen umfasst, welcher schön mit gehrungen versehen, die architektonischen merkmale des auslaufenden mittelalter (ca. 1500 bis 1600) aufweist....

das fenster ist "massgeschneidert" und für das 19te jahrhundert typisch, mit vier kleinen flügeln versehen, welche je zwei scheiben hielten, passt wunderbar in die vertiefungen des sandsteinrahmen. die neuanfertigung wird wohl noch eine weile dauern, bis dahin hilft ein modernes fenster aus, die wärme im haus zu belassen und licht hineinzutragen. das fensterbrett ist natürlich aufgrund der mauer wunderbar breit, wird vielleicht blumen und steintöpfen platz bieten....

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